Ich bin Weltdemokrat            unfertig oder verworfen

Hmm, "ich bin Mensch" klingt kompatibler, denn darin gefällt sich jeder, während "ich bin Weltdemokrat" vielleicht so wirkt, als sei mir Pankow zu klein, zu langweilig, als würde ich mich für alle Welt interessieren, von früh bis spät jedes Elend studieren und kennen - aus 15 Minuten Tagesschau plus etwas Arte usw. bei Kaffee und Kuchen, welcher Trainer, welche Tierart demnächst den Abgang macht, ob ein Waffenstillstand auf hinreichende Überzeugung schließen lässt, es sei genug kaputt und getötet. - Wie steht man dann da als "Weltdemokrat"?
Als "Mensch" würde einander zu sagen genügen: "Bin fassungslos." - Alles nickt, einig im Nichtstun und Unzuständigkeit, "Denn die machen ja alle, was sie wollen."
Aber dann wieder dieser "Weltdemokrat" und fragt: Auf der Straße prügeln sich welche oder brechen ein Auto auf. Genügt dann "Fassunglos"? oder käme vielleicht jemandem die Idee, die Polizei zu rufen, auch wenn es nicht das eigene Auto trifft, damit der Spuk endet.
Tja, mehr ist so ein "Weltdemokrat" eigentlich nicht, sondern meint halt nur, dass die Welt schon irgendwie eine bessere wäre, wenn dort ähnlich organisiert wie in einem halbwegs vernünftigen Staat. Mit Gewaltmonopol, demokratisch und juristisch kontrolliert, die Staaten besser ohne Militär, damit sie ihre Streitigkeiten nicht auf dem Schlachtfeld regeln können, sondern vor Gerichten austragen.

 und die Weltpolizei ie die Dorfpolizei weniger Probleme mit kriminellen Staaten haben Kriminellen hat als wenn die Kriminellen Panzer haben dürften usw.

es könne sich bessern, wenn wir andere Politik verlangten usw., als hätten wir nicht genug um die Ohren mit Job, Kindern, Bundesliga, Flüchtlings- und Rentenpolitik, wen wir wählen sollen, wie die schon aussehen auf den Wahlplakaten, alle so gut zu uns, bloß nicht zueinander. Demokratie ist schon schwierig genug. Und dann "Weltdemokratie"?

Also wenn es nicht grad um die Urlaubsplanung geht, dann scheint uns die Welt zu groß, um eher beschränkt in der Wahrnehmung, was sich auf dem Globus tut, zumal unsere Regierungen der Auffassung sind, es sei besser, wenn wir weniger wissen und in ihre Kompetenz vertrauen, mit den auf andere und uns gerichteten Atomwaffen sorgsam umzugehen, uns stets zum Vorteil und zugleich anderen fair zu sein, was allemal kaum weniger schwierig sein dürfte als es schon klingt.

 

, wenn wir wissen zu wenig, um alles beurteilen zu können,


ob richtig oder falsch ist, was wir in der Welt anrichten mit wie sich unser Leben, unser Beitrag, unser Konsum auf die Menschheit, die Umwelt und unsere gemeinsame Zukunft auswirkt,  und andererseits längst zu viel, um

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