broder_vs_kaessmann20170530        unfertig oder verworfen

Dass Broder Pöbelei für Tugend hält, ist sein Markenkern und für gehässiges Publikum so amüsant wie für die angepöbelte Kreise ärgerlich. Immerhin decken die polarisierten Diskurse daraus nicht selten Stimmungen auf, die uns ansonsten im Mäntelchen der "Gemäßigten" verborgen blieben.
Diskurstheoretisch könnte darin ein Vorteil sein, in der politischen Praxis überwiegt jedoch eher der Nachteil, denn Verrohung und Rücksichtslosigkeit sind die Folgen - und auch von allen beabsichtigt, die politische Korrektheit verteufeln.

Was Broder nun aus der Rede von Margot Käßmann machte, ließe sich zwar juristisch korrigieren, aber da Prozesse wegen unwahrer Behauptungen zumeist nur mit Unterlassungsgeboten "geahndet" werden, dürfte er solch' Prozess wieder nur als Trophäe verbuchen, mit wem Dolles er sich so alles angelegt hat. 

Einzig vernünftige Reaktion ist deshalb, "Broder in der Causa Margot Käßmann einen Lügner" zu nennen, so dass ihm vorbehalten ist, dagegen zu klagen. 

Markus S. Rabanus 20170530

Henryk Broder

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