Tiertransporte

Auftakt zu den Welttierschutzwochen: Kampf gegen qualvolle Tiertransporte ist Leitmotto

Der Deutsche Tierschutzbund hat heute in Bremen das bundesweite Leitmotto für die bevorstehenden Welttierschutzwochen verkündet: „Mein Weg in den Tod ist die Hölle. Stoppt qualvolle Tiertransporte.“ Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Wolfgang Apel, machte bei der Präsentation deutlich, dass auch der Ausgang der Bundestagswahlen neue Herausforderungen für den Tier- und Verbraucherschutz mit sich bringt. Die Welttierschutzwoche und der Welttierschutztag am 4. Oktober werden damit kurzfristig auch zum „Marsch gegen ein mögliches Erstarken der Agrarindustrielobby“, so Apel.
 
Auf engem Raum zusammengepfercht und bei hohen Temperaturen werden Millionen Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Geflügeltiere täglich oftmals ohne ausreichend Versorgung über tausende Kilometer quer durch Europa hin- und her „gekarrt“. Über 200.000 Rinder werden Jahr für Jahr unter unsäglichen Bedingungen bis in den Vorderen Orient transportiert. Für diese so genannten Schlachttiertransporte erhalten die Beteiligten immer noch Gelder in Form von EU-Subventionen.
 
„Auch wenn wir kleine Teilerfolge erreicht haben, diese Tiertransporte bleiben eine europäische Kulturschande. Dass diese Qual zudem mit Steuergeldern durch die EU hoch subventioniert wird, ist ein politischer Skandal“, erklärt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Europas größte Tier- und Naturschutzorganisation ruft daher zu Protesten gegen die Tierqual auf. Das Leitmotto zum Welttierschutztag 2005 am 4. Oktober „Mein Weg in den Tod ist die Hölle.“ ist nur ein vorläufiger Höhepunkt in der Kampagne gegen Tiertransporte. Zugleich kündigt Apel neue enthüllende Beweise an, die die Qualzustände und Betrügereien bei Transporten in EU-Drittländer belegen.
 
Auch der Ausgang der Bundestagswahl ist für den Deutschen Tierschutzbund Thema der bevorstehenden Welttierschutzwochen. Nach dem vorläufigen Endergebnis befürchten der Dachverband und die ihm angeschlossenen bundesweit 717 Tierschutzvereine, dass sich eine Mehrheit finden könnte, die das bereits beschlossene Verbot der Käfighaltung von Legehennen ab 2007 wieder kippen will. Die CDU hatte im Wahlkampf immer wieder angekündigt, in der Agrarpolitik zukünftig nur noch europäische Mindeststandards zu akzeptieren, während sich SPD und Bündnis 90/Die Grünen zu dem Verbot bekannten. „Wir werden das Bundeskanzleramt umzingeln, wenn den Vertretern der Agrarindustrie wieder der rote Teppich ausgerollt wird. Die Agrarwende muss im Sinne eines umfassenden Tier- und Verbraucherschutzes vorangetrieben und darf nicht unterlaufen werden“, fordert Apel auf Basis des vorläufigen Wahlergebnisses und mit Blick auf mögliche Koalitionen.

Quelle: Presseerklärung Deutscher Tierschutzbund e.V. vom 24.09.2005


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