Sonnentempler

 

Der Sonnentemplerorden wurde von Joseph Di Mambro (geb.1924) gegründet.  Bekannt wurde der Orden eigentlich erst nach seinem spektakulären Ende, er lehrte ein Mischung aus okkulten Ritualen, mystischen Ideen des New Age und der Esoterik in theosophischer Tradition, vermischt mit fernöstlichen Gedanken und alternativen Heilmethoden. Die Transitlehren der Sonnentempler sind weitgehend unbekannt und deshalb Gegenstand von Spekulationen.

 

 

Di Mambo etablierte  1973 in Genf ein "kulturelles Zentrum für Entspannung" und eine Yoga-Schule. Erste Anhänger sammelten sich um ihn und erwarben bei Genf ein Haus, worin am 24. Juni 1976 die Gründung des Tempels der Grossen Weissen Universellen Loge erfolgte. Daneben wurde am 12. Juli 1978 in Genf die "Golden Way Foundation" eingerichtet, welche in den folgenden Jahren für die verschiedenen Aktivitäten der Gemeinschaft unter verschiedenen Namen verantwortlich zeichnete.

In den folgenden Jahren trat die Gemeinschaft um Di Mambro unter verschiedenen Namen auf (der Name "Ordre du Temple Solaire" war nur einer davon).

Im Jahr 1989 erreichte das Wachstum der Sonnentempler seinen Höhepunkt: Die Gemeinschaft zählte 442 Mitglieder, darunter 187 in Frankreich, 90 in der Schweiz, 86 in Kanada, 53 in Martinique, 16 in den USA und 10 in Spanien.

 

 

Wer "überleben" will, muss in eine andere Welt gehen; in eine höhere Welt, in eine höhere Entwicklungsstufe, wo die irdischen Probleme überwunden sein werden. Die Vorstellungen, wie dieser Transit zu geschehen hätte, blieben undeutlich. Bisweilen sprach Di Mambro von einem UFO, das die Sonnentempler abholen würde. Später wurden die Mitglieder über die Form des Transits gänzlich im Unklaren gelassen, aber ermahnt, stets erreichbar zu bleiben, um den Ruf zur Versammlung, die den Transit initiieren sollte, nicht zu verpassen. In der Führung der Gemeinschaft fiel der Entscheid zum Massenselbstmord im Jahr 1993, ein Plan, der in den folgenden Monaten systematisch vorbereitet und umgesetzt wurde.

Di Mambro erklärte seinen Jüngern, das apokalyptische Feuer werde die Ordensleute reinigen. Ihr spiritueller Weg führe sie in feinstofflicher Form durch den Kosmos zum Planeten Sirius, wo sie christusähnliche Sonnenwesen würden, während die Erde von apokalyptischen Ereignissen geschüttelt würde. Der rituellen Ermordung der Anhänger 1994 fielen 61 Menschen (darunter die Führungsriege um Di Mambro und Jouret) zum Opfer. Im Dezember 1995 starben 16 Menschen in Frankreich, fünf weitere Mitglieder gingen im März 1997 in Kanada in den Tod.