Vom
      Schlachten
      
      
      
        
          
            | Detlef
              N.
            hat folgendes geschrieben: Jedoch,
            die strikte Umsetzung des Schächtverbotes, inklusive das Verbot
            ...
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      Hallo Detlef, 
      am 21. April 1933 verboten die Judenschlächter
      das Schächten. Solcher Tierschutz überzeugt nicht recht.
      
      Vor längerer Zeit hatten wir beide das Schächt-Thema schon einmal.
      Vielleicht erinnerst Du Dich. Beim Schächten sah ich schon zu und habe
      reichlich Vergleich, denn zum Ende meiner Schulzeit arbeitete ich etwa
      zwei Schichten wöchentlich in einem (Rinder u. Schweine-)Großschlachtbetrieb,
      sah bei Schlachtungen auf Bauernhöfen und in der Jägerei zu, halt bei
      Jagdpachtverträgen in Brandenburg, bei Fischereipachtverträgen für den
      Scharmützelsee und die Glubigseen, hatte verwalterisch in den den USA mit
      einer großen Catfish-Farm zu tun. Überall wurde reichlich geschlachtet.
      Überreichlich für den Ort, den Moment und das Gefühl, was aber Folge
      davon ist, dass wir nicht mehr in Agrargesellschaften leben, sondern für
      Stadtbevölkerung geschlachtet wird. - Deshalb habe ich wahrscheinlich
      mehr Vorstellung davon als Du, wie Tiere durch Menschenhand getötet
      werden, wie schnell und schmerzhaft welche Tötungsart ist.
      
      Die Jagd ist allemal wegen der hohen Zahl bloß verletzender Schüsse die
      unbestreitbar tierquälendste Tötungsart. Ob es dem Schächtverbieter und
      Reichsjägermeister Hermann Göring moralische Skrupel machte, weißt Du möglicherweise
      besser als ich. So könnte man sich ergänzen. - Gleichwohl sehe ich auch
      zur Jagd keine Alternative, befürworte sie sogar, denn den Wildschweinen
      in den Wäldern geht es allemal besser als den
      "Industrieschweinen", während es bei den Hausschweinen auf die
      Menschen ankommt, denen sie gehören. Das kann liebevoll zugehen, wenn
      auch am Ende die Hausschlachtung steht, die mittlerweile rechtlich
      eingeschränkt ist und im Einzelfall der Schlachthof besser sein könnte,
      was viele Verbraucher hoffen, aber sich darauf kaum verlassen können.
      
      Aus der Tierschutzperspektive unterscheidet sich die früher übliche
      Hausschlachtung vom Schächten vor allem dadurch, dass sie keiner
      sonderlichen Ausbildung bedurfte, also viel qualvoller als das Schächten
      war. Für das Schächtverbot der Nazis oder auch für Deinen Wunsch gibt
      es keinen rationalen Grund, das Schächten besonders verbieten zu wollen.
      Bei den Nazis war es Antisemitismus, bei anderen ist es fehlender
      Sachverstand.
      
        
          
            | Detlef
              N.
              hat folgendes geschrieben: Wem
            das nicht gefällt, kann dann gerne das Weite suchen, sich dort
            niederlassen, wo seine archaischen Blutrituale nicht weiter
            auffallen.
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      Damit wäre Dein "Tierschutz" dem "Juden raus!"
      nachgeordnet.
      
      Wer sich mit der Psychologie von "Rippern" befasst, stößt
      nicht selten auf Leute, die von sich sagen: "Ich kann kein Blut
      sehen." - Und standen aber vor Gericht, weil sie unzählige Male auf
      ihre Opfer eingestochen, "ein wahres Blutbad" veranstaltet
      hatten.