Neuheidentum   http://www.relinfo.ch/neuheidentum/info.html

 
Wicca

Auf völlig ungesichertem historischen Grund und gerade deshalb mit emphatisch verkündeter eigener Urgeschichte tritt die Wiccabewegung auf, die die Magie, das Schamanentum und Hexentum als ununterbrochene westliche Tradition seit der Jungsteinzeit und sich selbst als letzten Zweig an diesem uralten Baum versteht. Die ersten Hexen seien Heiler und Hebammen gewesen, Priester und Lehrer, pflanzenkundig, wetterfühlig, Ritualexperten, Begleiter in schwierigen Lebensphasen, Brückenbauer in die Anderswelt, Reiseleiter auf der letzten Reise, archaische Philosophen und Deuter des Seins, Kontaktpersonen zu Geistern und Göttern. Kurz - sie waren Hexe im eigentlichen Sinn des Wortes, Hagazussa, Zaunreiterin auf dem Grenze zwischen dieser Welt und der anderen Welt. Die ersten Hexen hätten, so will es der moderne Mythos, eine dreifaltige Göttin verehrt. Die Göttin war Jungfrau, Mutter und Greisin. Sie verkörperte alles Weibliche im Universum. Ihr zur Seite stand der gehörnte Gott, als Gott der Jagd. Der Gott ist blosser Begleiter der Göttin. Die These von einem Urmatriarchat wird zu einem Grunddogma des modernen Hexentums. Die eigentliche Wicca-Bewegung - "wicca" steht für "weise" - wurde von Gerald Garnder in England initiert. Er behauptete, in einen der letzten Hexenzirkel Englands eingeweiht worden zu sein und entwarf zum ersten Mal in der neueren europäischen Geschichte das Bild des Hexentums als einer uralten Fruchtbarkeitsreligion. Heute ist Hexentum eine weltwete Religion. In den USA rechnet man mit knapp zwei Millionen Anhängern. Mehrere Hexengruppen sind in den USA offiziell als Kirchen anerkannt. Wicca-Gruppen finden sich aber auch in vielen europäischen Ländern.

 

 

Druiden im 20.Jahrhundert

Es finden sich, - meinen die Internetseiten von IMBAS (1), einer Organisation, die sich der Rekonstruktion der keltischen Religion für Menschen unserer Zeit verschrieben hat - viele Gründe, um heute wieder den Weg der Druiden zu gehen. Zum einen finden wir im Keltentum zurück zu den Wurzeln unserer eigenen Geschichte und verbinden uns mit unseren Ahnen. Zum anderen verbindet uns die rekonstruierte keltische Religion - wie alle Formen des modernen Heidentums - auf einzigartige Weise mit den Kräften der Natur. Und überdies sind die faszinierendsten Künder des Keltentums die Barden. Auch das neue Druidentum verbindet auf faszinierende Weise Spiritualität und Poesie, Ritual und Gesang. Im übrigen - so behauptet IMBAS - könne eine grosse Fülle archäologisch gesicherten Materials uns in unserer Rekonstruktion des Keltentums inspirieren. Der kritische Beobachter sieht in dieser angeblichen "Fülle" nur ein Sammelsurium von einzelnen Hinweisen, aus denen heraus sich nur ein vages Bild der alten keltischen Religion gewinnen lässt. Gerade die Skizze aber beflügelt die eigene Phantasie. Weil wir so wenig über altes Keltentum wissen, fliesst unsere ganze moderne Imaginationskraft ins neue Keltentum ein. Ueberdies gilt - anders als das Christentum, das vorderorientalischen Wurzeln entspringt - Druidentum als Teil unseres westlichen, indoeuropäischen Erbes.