Nationalsozialismus im Alltag

Vielleicht hat mal jemand Lust, den "Alltag im Nationalsozialismus" näher zu beschreiben, wie er sich für die anpassungsfähigen Normalos darstellte und in vielem alles andere als "Kraft durch Freude" war. 

Ich empfehle dazu den abgebildeten Video-Titel, der manchem eine Bildungslücke schließen kann.

Hallo Thilo,

entgegen Deiner Geschichtsschreibung stand die wirtschaftliche Erholung Deutschlands im Kontext weltweiter Konjunktur und wurde allenfalls dadurch zusätzlich begünstigt, dass Sozialkämpfe diktatorisch unterdrückt wurden, die den Aufschwung hätten bremsen können. Welchen Preis die arbeitende Bevölkerung durch fehlende Gewerkschaften zu zahlen hatte, wurde durch die gleichgeschalteten Medien unterdrückt. Stattdessen flimmerte es fröhlich in den Wochenschauen, wie jung und alt gemeinsam "Freiwilligeneinsätze" schoben.

Vielleicht hat jemand Lust, den "Alltag im Nationalsozialismus" näher zu beschreiben, wie er sich für die anpassungsfähigen Normalos darstellte und in vielem alles andere als "Kraft durch Freude" war. 
Ich empfehle dazu den abgebildeten Video-Titel, der manchem eine Bildungslücke schließen kann.

Spezialthemen wie Autobahnbau, Volkswagen u.dgl. finden sich im DialogLexikon.de unter den Stichworten.

Die Wohlfahrt wurde in Deutschland jedenfalls keine, sondern musste durch zunehmende Brutalität nach innen und außen gegen Widerstände gefeit werden. Möglicherweise wollte die Hitler-Clique zwischendurch zivilere Wege gehen, aber die freie Kritik hätte sie nicht nur aus der Macht weggefegt, sondern für die begangenen Morde verurteilt. So blieb der NS-Bande kaum anderes als sich immer tiefer in diktatorische Methoden zu verstricken, deren logische Folge entweder Aufstände und Einmischung von außen gewesen wären oder aber der Krieg gegen Dritte, mit denen die inneren Widersprüche überlagert werden konnten.

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Und heute? Da gibt es viele, denen Sozialhilfe und Fernsehen zum Lebensglück genügt, weil es im Unterschied zur Weimarer Republik auch hinreichend davon gibt. 

Und aber viele gibt es, deren Verbleib im Arbeitsleben "zu teuer" geworden ist: Menschen, die älter als 50 Jahre sind, was mal als "bestes Alter" galt, zumeist viel geleistet, was den heutigen Wohlstand brachte, oft hochqualifiziert und trotzdem ausgesondert, weil sich Wirtschaft, Gewerkschaften und Politik unfähig zeigen, die Arbeit zu verteilen, so dass in immer rascherer Folge größere Löcher entstehen, die durch die Flickschusterei verdeckt werden sollen: im Namen des Sozialstaates seine Demontage.

Wir haben das hier oft erörtert und ich verweise wieder auf die entsprechenden Stichworte.

Rechts- und Linksextremisten versuchen die Fehlentwicklungen für ihre jeweiligen Falschlösungen nutzbar zu machen. Die einen spiegeln vor, dass in einer abgeschotteten Gesellschaft das Heil liege, um dann zwischen und durch die Schotten zu schießen, die anderen versprechen Sonn' ohne Unterlass, wenn Partei- und Gewerkschaftsfunktionäre über Produktion und Verteilung entscheiden würden. 

Wozu jedoch schon jede demokratische "Normal-Opposition" neigt, das treiben die Extremisten ins Extrem: die Regierungspolitik für alle Misslichkeiten verantwortlich zu machen und deren Problemlösungsversuche zu sabotieren.

Der Unterschied zwischen demokratischer Opposition und Extremisten liegt lediglich darin, dass Extremisten radikaler sind, weil sie meinen, nichts zu verlieren zu haben.

Thilo, Du erkanntest, dass Not verführbar macht. Aber erkennst Du auch, dass aus diesem Grund Extremisten Notzustände herbei sehnen, in denen es ihnen leichter fällt, die Menschen Glauben zu machen, dass die Probleme mit zivilen Mitteln nicht zu sanieren seien?  

Extremisten versprechen ein Heil, welches Abgrund ist. So ist schon ihr Weg in und durch den Abgrund ihr Ziel.

Grüße von Sven
Redaktion

Dialog-Lexikon