Napalm

Die US-Armee setzte im Irak-Krieg des Jahres 2003 erneut Napalm-Bomben ein.

Donnerstag 7. August 2003, 21:48 Uhr
USA rechtfertigen Einsatz von Napalm-Bomben in Irak

Washington/Köln (AFP)

Das US-Verteidigungsministerium hat den Einsatz von international geächteter Napalm-Munition im Irak-Krieg als notwendig und legal gerechtfertigt. Flugzeuge der US-Marineinfanterie hätten die den Napalm-Bomben ähnlichen Feuerbomben vom Typ MK-77 mindestens einmal in der Gegend von Safwan an der irakisch-kuwaitischen Grenze abgeworfen, sagte ein Pentagon-Vertreter in Washington. Der Einsatz der Bomben sei ein geeignetes Mittel, um mit einem "schwierigen Feind" umzugehen und zugleich "das eigene Leben zu bewahren". Es gebe zudem keine internationale Konvention, die den Einsatz dieser Munition verbiete.

Nach Informationen der US-Zeitung "San Diego Tribune" verwendete die US-Marineinfanterie während des Vormarsches auf die irakische Hauptstadt Bagdad Napalm-ähnliche Munition bei mindestens zwei weiteren Gelegenheiten zur Bombardierung zweier Brücken. "Die Generäle lieben Napalm", zitierte das Blatt den US-Oberst Randolph Alles. "Es hat einen großen psychologischen Effekt." Das ARD-Magazin "Monitor" hatte am Donnerstagabend berichtet, innerhalb von 30 Tagen seien 30 Kanister Napalm verwendet worden. Insbesondere seien die Brandbomben vom Typ MK-77 bei dem Vormarsch von Süden in Richtung Bagdad eingesetzt worden.

Die MK-77-Bombe ist eine Weiterentwicklung der von den USA im Vietnamkrieg eingesetzten Napalm-Bombe M-74. Die mit einem Gel-Gemisch aus Benzol, Benzin und Styropor gefüllten 250-Kilo-Bomben trudeln nach dem Abwurf ungelenkt auf den Boden und setzen beim Aufprall das brennende Gel über eine große Fläche frei. Bereits im Golfkrieg von 1991 verwendete die US-Marineinfanterie Experten zufolge rund 500 MK-77-Bomben gegen irakische Ziele.