Frauen-Fußball-Verbot von 1955 bis 1970
und was haben die Katholiken damit zu tun?

1955 beschloss der DFB auf seinem Verbandstag, das Fußballspielen mit Damenmannschaften zu unterbinden. Er verbot den ihm angeschlossenen Vereinen, Frauenabteilungen zu gründen oder die Sportstätten zur Verfügung zu stellen. Trotzdem spielten Frauen weiterhin in eigenen Vereinen oder als Abteilungen von Vereinen, die nicht dem DFB unterstanden, ...

Am 31. Oktober 1970 hob der DFB auf seinem Verbandstag in Travemünde das Frauenfußballverbot wieder auf. Es gab jedoch einige Auflagen: So mussten die Frauenteams wegen ihrer „schwächeren Natur“ eine halbjährige Winterpause einhalten, Stollenschuhe waren verboten und die Bälle waren kleiner und leichter. Das Spiel selbst dauerte nur 70 Minuten. Später wurde die Spielzeit auf 80 Minuten erhöht. Seit 1993 gilt auch bei den Frauen die Spielzeit von zweimal 45 Minuten. Schnell bildeten sich erste Ligen auf lokaler Ebene.

Im November 1971 empfahl die UEFA, den Frauenfußball wieder aufzunehmen. Man befürchtete, die Frauen würden sich abspalten und das nicht ohne Grund: Im November 1969 wurde die Confederation of Independent European Female Football gegründet, und 1970 veranstaltete der Spirituosenhersteller Martini & Rossi eine erste inoffizielle Frauenweltmeisterschaft, an der auch eine deutsche Mannschaft teilnahm.

Quelle und mehr >> http://de.wikipedia.org/wiki/Frauenfussball

KOMMENTAR

Warum konnten nicht einfach wegschauen, wer den Frauenfußball nicht mochte? 
Warum glaubte Menschen, anderen Menschen etwas verbieten zu dürfen, was denen gefiel und niemandem Schaden anrichten konnte? 

"Aus heutiger Sicht unbegreiflich", sagen auch viele, die sich überhaupt nicht den Kopf machen, was heute aus morgiger Sicht "unbegreiflich" ist, z.B. das Priesterinnenverbot der großen, katholischen Kirche.

So RÜCKSTÄNDIG waren die STROLCHE, die jahrzehntelang Sportschau und Zeitungen dominierten. Und sie wären es noch heute, wenn nicht die Frauenbewegung gewesen wäre und der Aufbruch von 68.
Der Fortschritt ist von denen, die den Strolchen und doppelmoralischen Gazetten Paroli boten, auch wenn die Fortschrittlichen stolpern, weil ihr Weg erst noch gebaut werden muss.

Wer wird also zur Frauenrechte-Demonstration aufrufen, wenn der Papst im September 2011 nach Berlin kommt, von der Jungfrau Maria schwafelt, als sei sie ihm von Bedeutung - und spricht Frauen die Eignung für die Konklave ab?

Fortschritt ist immer ein Ding aus vielem, aber dennoch Schritt um Schritt, also konkret, auch wenn das Einzelne oft nur beliebig erscheint. Jetzt einmal mehr in katholischer Sache.

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