Deutschland  Begriffsbestimmung

von Karl Lange am 12.Dec.2002 00:26 

Was ist eigentlich "Deutschland" und "deutsch"?
Was ist Deutschland?
Deutschland - was ist denn das? mögen manche von ihnen fragen, und woher kommt der Name "Deutschland"?

Deutschland, das ist einmal der deutsche Staat, früher als BRD und DDR, heute als "Bundesrepublik Deutschland" bezeichnet.

Dann gibt es da noch Deutschland als Gebiet, in dem heute oder früher die deutsche Sprache und Kultur Einfluß gewonnen hatten. Dieses erstreckte sich historisch etwa westlich des Rheins bis hinauf ins heutige Litauen, und von Südtirol bis hinauf in die südlichen Teile Dänemarks. Heute ist die deutsche Sprache noch in Österreich und in dem deutschsprachigen Teil der Schweiz offizielle Sprache.

Was ist denn "deutsch"?
Woher aber kommt denn nun der Begriff "deutsch"? Dies ist gar nicht so einfach zu erklären. Früher gab es in dem Gebiet des heutigen Deutschlands viele verschiedene Stämme. Die meisten von ihnen gehörten zu der Stammesgruppe der Germanen. Die wichtigsten von ihnen waren die Alemannen (Schwaben), Bayern, (Ost-) Franken, Thüringer und Sachsen. Wenn sie aber über sich als Gruppe sprachen, so nannten sie sich "deutsch" und ihre Sprache "deutsche Sprache". Dies grenzte sie einmal vom lateinischen (römischen) wie auch vom romanischen (französischen) Sprachbereich ab.

Was ist das für ein Wort und wo kommt es her? In der Wortfamilie "deutsch", gibt es noch ähnliche Wörter, so wie "deutlich, deuten, Bedeutung, bedeutend, verdeutlichen usw.". Und der Teil "deut" war ein altes, sehr wichtiges, germanisches Wort, und bezeichnete das "Volk", bzw. die "Stammesgruppe". Der Begriff "deutsch" entstand dann als Abkürzung des Eigenschaftswortes "deut-isch" und bezeichnet das, "was zum deut (Volk) gehört".

Wenn man also etwas deutet, dann macht man dem "deut" (Volk) etwas verständlich, und wenn es deutlich ist, dann ist es "volksgemäß". Alles, was Bedeutung hat, kommt beim Volk gut an, und wenn man etwas verdeutlicht, so macht man dem Volk etwas verständlich.

Ein altes deutsches Sprichwort kommt diesem Sinn auch noch sehr nahe. Wenn jemand im Ernst sagt: "Wir wollen einmal deutsch miteinander reden!", dann bedeutet dies "besonders deutlich und direkt miteinander reden", also so, wie man im Volk miteinander redet, ohne ein "Blatt vor den Mund zu nehmen".

Deutsch war also die Sprache des Volkes, der einfachen Leute. Die gelehrten Leute sprachen dagegen lateinisch. So waren fast alle Bücher in lateinischer Sprache geschrieben, und erst später gab es auch Bücher in deutscher Sprache. Mit der Zeit verlangten immer mehr Leute nach deutschen Büchern, und Deutsch wurde von mehr und mehr Leuten gesprochen. Als Martin Luther 1521 anfing, die Bibel in die deutsche Sprache zu übersetzen, so war es sein Anliegen, so zu schreiben, wie die Leute sprachen. Die deutsche Bibel wurde daher das erste wichtige Buch in deutscher Sprache, und viele Menschen wollten es lesen. Luthers Übersetzung wurde zur Grundlage der neuhochdeutschen (Schrift-) Sprache.

DIALOG-LEXIKON